Road Trip: Mit dem Mietwagen durch Südafrika

Road Trip: Mit dem Mietwagen durch Südafrika

16. April 2019 2 Von Julja

Tag 1 und Tag 2: Anreise nach Johannesburg

Eigentlich wollte ich per Nachtflug über London nach Südafrika, genauer gesagt nach Johannesburg fliegen. Dort sollte ich morgens früh ankomme und wollte dann mit dem Mietwagen direkt weiter Richtung Panoramaroute fahren. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Mir wurde in London mitgeteilt, dass das Flugzeug defekt sei und wir die Nacht in London in einem Flughafenhotel verbringen müssen. Am nächsten Morgen ging unser Flug dann mit 12 Stunden Verspätung weiter nach Südafrika.

In Johannesburg kam ich gegen 22:00 Uhr an, sodass ich mich spontan dazu entschieden habe die kommende Nacht in der Johannesburg zu verbringen. Im Vorfeld hatte ich oft gelesen, wie gefährlich das Fahren im Dunkeln in Südafrika sein soll.

Tag 3: Panorama Route – Ich komme!!

Erst einmal übernehme ich morgens am Flughafen unseren Mietwagen.

Danach verlasse ich Johannesburg. Bis zu meinem ersten Ziel an der Panoramaroute sind es circa 390 km. An den Verkehr habe ich mich schnell gewöhnt – in Südafrika herrscht Linksverkehr.

Unser erstes Ziel ist der Blyde River Canyon an der Panorama Route. Genauer gesagt fahren wir zum „A Forever Resort“. Von hier aus startet der Leopard Trail. Dieser schöne Trail bietet wunderschöne Aussichten auf und den Blyde River und den Blyde River Dam.

Leopard Trail – The Three Rondavels

Einen ausführlichen Bericht zu unserer Wanderung auf dem Leopard Trail findest du hier.

Tag 4 bis Tag 7: Safari im Balule Game Reserve

Heute beginnt unsere 4-tägige Walking Safari. Wir fahren gemütlich von Hazyview zum Olifants Gate. Unser Ziel ist das Indawo Trails Camp im Balule Game Reserve.

Hierbei handelt es sich um ein Privatreservat, dass circa 30.000 Hektar groß ist und an dem Krüger National Park in Südafrika grenzt. Das Balule Game Reserve gehört zum Greater Kruger Nationalpark, d.h. es gibt keine Zäune zwischen den beiden Parks. Die Tiere können sich frei umher bewegen.
Am Gate angekommen erwartet uns schon Hardy. Er ist unser Guide für die nächsten Tage. Hardy fährt mit uns weiter in den Busch zu unserem Camp. Nach etwa weiteren 20 Minuten Fahrt liegt es vor uns. Mit seinen vier traditionellen Safari Zelten vermittelt es sofort ein Gefühl von Abenteuer. Neben den Zelten gibt es noch eine Buschküche, eine Feuerstelle, sowie ein kleines Toilettenhäuschen, eine Dusche unter freiem Himmel und ein Loungedeck mit fantastischen Blick auf den Busch und die Drakensberge Für heiße Nachmittage gibt es sogar einen kleinen Pool. Das gesamte Camp ist nicht eingezäunt und es gibt auch keinen Strom. Nachts wird das Camp durch Paraffin-Laternen beleuchtet.

Indawo Trails Camp im Balule Game Reserve
Der Tagesablauf während unserer Walkingsafari in Südafrika

Wir werden jeden Morgen kurz vor den Sonnenaufgang geweckt. Nach einem Kaffe brechen wir eine Stunde später zum allmorgendlichen Busch Walk auf. Wir begeben uns auf Spurensuche. Nur Hardy ist mit einem Gewehr bewaffnet. Wir laufen im Gänsemarsch möglichst lautlos hinter ihm her. Es dauert nicht lange bis wir die ersten Giraffen, Zebras und auch Elefanten sichten. Ich sage Dir, so ein Buschwalk ist nichts für schwache Nerven.

im Gänsemarsch hinter dem Guide während der Walking-Safari in Südafrika
Im Gänsemarsch hinter dem Guide während der Walking-Safari

Gegen späten Nachmittag brechen wir zu unserem Game Drive mit Sundowner (kalter Drink zum Sonnenuntergang) auf. Mit dem Jeep kommen wir noch einmal näher an die Tiere ran. Manchmal ist mir schon ein wenig mulmig zu Mute, wenn der Elefant nur einen Steinwurf entfernt neben mir frisst. Während unseren Touren haben wir ganz viele Elefanten, Zebras, Antilopen, Hyänen, Korkodile und Nilpferde gesehen. Leider haben wir ein wenig Pech, dass wir keine Katzen sehen. Wir haben die Löwen nachts häufig brüllen hören, aber leider nicht gesehen.

Die nächsten Tage bestehen aus Busch Walks, Gamedrives, gutem Essen am Lagerfeuer und Entspannung. Genauso habe ich mir die Zeit im Busch vorgestellt.

Wenn Du mehr über eine Walking Safari wissen möchtest, dann kann ich Dir meinen Beitrag „Zu Fuß durch den Busch“ ans Herz legen.

Elefantenpo
Ein wunderschöner Elefanten-Po

Tag 8: Über die Panorama Route nach Ermelo

Nun heißt es Abschied nehmen. Nach dem morgendlichen Busch Walk werden wir zurück zum Olifants Gate und unserem Mietwagen gebracht.

Vor uns liegen liegen etwa 350 km bis nach Ermelo. Dies ist nur ein Zwischenstopp auf dem Weg in die nördlichen Drakensberge. Da wir ja zu Beginn unserer Reise auf die typischen Stopps an der Panoramaroute verzichten mussten, halten nur nun noch einmal an dem Aussichtspunkt „Three Rondavels“ und bei“ Brouke´s Luck Potholes“. Da das Wetter es sehr bewölkt ist, fahren wir nun weiter nach Ermelo.

Blick auf dem Blyde River Canyon an der Panorama Route in Südafrika
Blick auf den Blyde River Canyon

Tag 9 und Tag 10: Nördliche Drakensberge

Golden Gate Highlands National Park, Südafrika
Wanderung auf dem Holkrans Trail im Golden Gate Highlands National Park

Unser nächstes Ziel sind die nördlichen Drakensberge in Südafrika. Wir fahren in den Golden Gate Highland Nationalpark. Die Landschaft hier ist das Gegenteil zu dem trockenen Busch und passt auf den ersten Blick gar nicht nach Südafrika. Wir wollten den Park wieder ein wenig zu Fuß erkunden und entscheiden uns für die Wanderung „Holkrans“. Dieser Wanderweg startet an einem Hotel und führt über grasbewachsene Berghänge, vorbei an einigen Höhlen zu wunderschönen Aussichtspunkten.

Wandern auf dem Holkranks Hiking Trail

Wenn Du selbst planst über den Holkrans Hiking Trail zu wandern, dann findest du hier weitere Informationen. Am nächsten Tag entscheiden wir uns für eine weitere Wanderung. Dieses Mal fahren wir zum Sentinel Parkplatz. Alleine die letzten Kilometer der Fahrt dorthin sind nichts für schwache Nerven. Der Weg ist eine einzige Geröllpiste und Du wirst nur sehr langsam voran kommen. Am besten wäre mit Sicherheit ein Geländewagen für dieses Stück Weg. 

Wandern auf dem Holkrans Hiking Trail, Südafrika

Oben angekommen wurde ich dann direkt mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Die Wanderung ist etwa 12 km lang. Ich habe häufig gelesen, dass die Wanderung nicht anstrengend sei und wanderte unbefangen los. Auf halber Strecke wurde das Wetter immer ungemütlicher, sodass wir uns für den Aufstieg über den Gully entschieden. Wer behauptet, dass dieser Weg nicht anstrengend ist, der lügt oder ist um einiges fitter als ich es bin.
Der Gully ist eine schmale Rinne zwischen den Felsen, die voll mit Geröll ist. Ich musste so aufpassen, dass ich nicht wegrutsche und mir weh tue. Nach etwa 2/3 des Weges habe ich aufgrund des einsetzenden Nieselregens kapituliert.

Der Gully, Holkans Trail
Der Gully, eine schmale Rille zwischen den Felsen voll mit Geröll

Trotzdem bietet diese Wanderung echt durchgehend tolle Ausblicke und ich kann sie Dir nur empfehlen. Achte vorher am besten besser auf die Wettervorhersage.

Einen ausführlicheren Bericht findest du hier.

Tag 10: Inlandsflug nach Port Elisabeth

Nun heißt es Abschied nehmen, wir fahren zurück zum Flughafen nach Johannesburg und geben dann dort unseren Mietwagen ab. Gegen Abend fliegen wir nach Port Elisabeth, wo wir dann einen neuen Mietwagen entgegen nehmen.

Tag 11: Addo Elephant Nationalpark

Elefanten beim Trinken im Addo Elephant National Park, Südafrika
Elefanten im Addo Elephant National Park

Heute machen wir uns zum Tsitsikamma Nationalpark auf. Da die Strecke nur 200 km lang ist, entscheiden wir uns noch für einen Zwischenstopp im Addo Elephant Nationalpark. Hier können wir problemlos mit unserem Mietwagen fahren. Nachdem wir auf den ersten paar Metern nur Warzenschweine gesehen habe, dauert es nicht lange bist uns der erste Elefant über den Weg läuft. Der überquert direkt vor unserem Auto die Straße. Dabei habe ich die ganze Zeit das Gefühl, dass er mich genau beobachtet. Neben den Elefanten sehen wir noch Büffel, Zebras, den Vogel Strauß und viele weitere Tiere. An den künstlich angelegten Wasserlöchern kann man die Elefanten besonders gut beobachten. Jedoch ist der Park sehr voll und meiner Meinung nach keine wirkliche Alternative zum Krüger.

Elefant beim Schlammbad im Addo Elephant National Park
Elefant beim Schlammbad am Wasserloch im Addo Elphant National Park

Tag 12: Tsitsikamma Nationalpark

Unsere Reise führt uns zum Tsitsikamma Nationalpark. Uns erwartet eine tolle und irgendwie auch wilde Kulisse. Frische Meeresluft, schroffe Felsen und der türkis-blaue Ozean… Wir sind immer noch in Südafrika, aber irgendwie habe ich das Gefühl irgendwo anders zu sein. Wieder einmal bin ich fasziniert von der abwechslungsreichen Natur, die dieses Land zu bieten hat. Als erstes gehen wir über den Mouth Trail. Dieser ist etwa eine Kilometer lang und führt über Holzstege durch eine regenwaldähnliche Vegetation zu einer schaukelnden, 77 Meter langen Hängebrücke. Der einfache Weg dauert nur etwa 30 Minuten. Ich möchte Dir aber nicht vorenthalten, dass aufgrund des kurzen Wegs unzählig viele Busse an dem Ausgangspunkt halten und der gesamte Weg damit sehr überlaufen ist.

Hängebrücke im Tsitsikama Nationalpark, Südafrika
77 Meter lange Hängebrücke im Tsitsikama Nationalpark

Im Anschluss sind wir noch den ersten Teil des Waterfall Trail gelaufen. Die Kulisse ist bombastisch, sodass wir immer wieder stehen geblieben sind um die Landschaft zu genießen. Leider hatten wir auch hier wieder Pech mit dem Wetter, als wir über die Felsen gingen, fing es wieder an zu regnen. Ich hatte Angst, dass es zu rutschig werden könnte und entschloss umzudrehen. Wer im Tsitsikamma Nationalpark unterwegs ist, der sollte sich diese Wanderung auf keinen Fall entgehen lassen. Dieser Trail war übrigens an manchen Stellen richtig einsam. Für die gesamte Wanderung brauchst Du wohl etwa 3 Stunden.

Waterfall  Trail, Tsitsikama Nationalpark, Südafrika
Ein Teil des Waterfall Trails entlang der Küste

Tag 13 und Tag 14: Robberg Island und Wilderness

Strandabschnitt im Robberg Nature Reserve, Südafrika
Wunderschöner Strandabschnitt auf Robberg Nature Reserve

Das Robberg Nature Reserve ist eine Halbinsel. Sie befindet sich etwa 8 km südlich von Plettenberg. Im Robberg Nature Reservate gibt es 3 verschiedene Wanderungen mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsleveln. Alle starten vom selben Parkplatz. Du kannst Dich also sehr spontan entscheiden welche Strecke Du laufen möchtest. Wir entschieden uns für den längsten Weg „The Point“ und haben für die 9,2 km etwa 4 Stunden gebraucht. Unterwegs haben wir u.a. Wale, Delfine und Robben gesehen. Ich kann Dir einen Besuch hier nur empfehlen. In einem weiterem Artikel habe ich über dieses wunderschöne Reservate noch einmal ausführlicher geschrieben.

Strände im Robberg Nature Reserve
Wunderschöne Strände im Robberg Nature Reserve in Süafrika

Tag 15 und Tag 16: Stellenbosch und eine Weinprobe mit dem MTB

Unsere Reise führte uns nun wieder etwas ins Landesinnere, nämlich in die grüne Weinbauregion Stellenbosch. Das bekannte Weingebiet liegt etwa 30 Minuten von Kapstadt entfernt. Aus diesem Gebietin Südafrika kommen wohl die besten Weine der Welt. Der kleine Ort ist aber nicht nur für sein Weine bekannt, sondern auch für seine Universität.
Hier studieren pro Semester 15.000 Studenten. Mich erinnerte Stellenbosch ein wenig an Münster. Um die Stadt und Umgebung näher kennenzulernen, haben wir uns für eine geführte Radtour durch Stellenbosch und das Umland entschieden. Dabei wurde uns von einem Einheimischen viele bekannte und Insider Orte sowie andere Sehenswürdigkeiten vorgestellt. Außerdem hielt die Tour an zwei Weingütern auf denen wir an einer Weinprobe teilnehmen konnten. Ich kann Dir diese Tour absolut empfehlen.

Weinprobe in den Weinbergen von Stellenbosch
Weinprobe in den Weinbergen von Stellenbosch

Tag 17 bis Tag 20: Kapstadt und Umgebung

Am nächsten Morgen brechen wir nach dem Frühstück auf und fahren nach Kapstadt. Unsere Unterkunft  liegt sehr zentral und so erkunden wir die Stadt noch etwas, bevor wir zum Abendessen gingen.
Am nächsten Tag wollten wir eigentlich direkt in den Süden zum Kap der Guten Hoffnung fahren. Doch heute meinte es Petrus mal gut mit uns und es waren keine Wolken am Himmel, sodass wir die Chance nutzten und auf den Tafelberg wanderten. Oben angekommen hatten wir wirklich einen traumhaften Blick über die Stadt. Für den Abstieg nahmen wir die dann die Gondel. Im Anschluss fuhren zum Kap der Guten Hoffnung. Auf dem Rückweg nahmen wir den Chapmans’s Peak Drive und beobachteten, wie die Sonne im Meer versinkt.
Den Tag darauf besuchten wir die Pinguine in Simons Town, besuchten Robben Island und bestiegen den Lions Head. 

Kapstadt, Südafrika: Blick vom Tafelberg auf Robben Island
Toller Blick vom Tafelberg auf Kapstadt bis nach Robben Island

Tag 21 und Tag 22: Paternoster und der Westcoast Nationalpark

Paternosta (Südafrika) und seine weißen Häuser
Strand mit Blick auf die idyllischen weiß verputzten Häusern von Paternosta

Paternoster ist ein idyllischer Ort mit kleinen, weiß verputzten Häusern. Zum Abschluss unserer Reise besuchten wir den Westcoast Nationalpark und Langebaan. Am flachen, weißen Sandstrand und der ruhigen Lagune mit ihrem warmem, türkis glitzerndem Wasser konnten wir noch einmal richtig entspannen. Auf dem Weg haben wir unter anderen eine Puffotter bestaunen können. Wenn Du am Ende Deiner Reise noch ein paar Tag entspannen möchtest, dann kann ich Dir diesen Ort wirklich empfehlen.

Blue Lagoon im Westcoast National Park
Blue Lagoon im Westcoast National Park

Tag 23: Abreise

Nun hieß es Koffer packen und Abschied nehmen. Eine tolle und aufregende Zeit ist zu Ende. Am letzten Tag fuhren wir zurück nach Kapstadt. Dort gaben unseren Mietwagen zurück und flogen, dieses mal ohne Komplikationen zurück nach Düsseldorf.

Surfen am Blouberg Beach mit Blick auf den Tafelberg in Südafrika
Kite Surfen am Blouberg Beach mit Blick auf den Tafelberg

Hinweis: Alle Nennungen und Verlinkungen von Unterkünften, Orten oder Unternehmen in diesem Artikel sind reine persönliche Empfehlungen und keine bezahlte Werbung!